Zurück in der Normalität

Wer hätte sich noch zu Beginn von 2020 gedacht, dass „normal“ einmal so besonders ist und so glücklich macht?

Bei uns in den Proben ist jetzt jedenfalls wieder Normalität eingekehrt. Wir proben wieder im Pfarrheim. Die Stühle stehen in Choraufstellung in normalen Abständen gegenüber dem Klavier. Es gibt wieder Mappen mit Notenblättern.

Na gut, vielleicht nicht ganz normal: Es gilt 3G, auf dem Weg zum Sitzplatz wird Maske getragen und die Fenster sind die ganze Zeit geöffnet. Aber wen kümmern schon solche Kleinigkeiten?

Egal wie – Hauptsache zusammen Musik machen

MiCaDo, unser Chor und mehr als das, wir sind eine Gemeinschaft, in der man sich zu Hause fühlen kann. Wie eigentlich alles Gemeinschaftliche brachen aber auch die gemeinsamen Chorproben durch den Lockdown weg.

Eine Lösung musste her, denn mehrere Monate ohne MiCaDo, das wäre doch ein Ding der Unmöglichkeit!

So eroberten wir die Online Plattform Zoom, stellten uns all‘ den technischen Problemen, die uns davon abhielten, gemeinsam zu singen und entwickelten regelrecht eine Online-Chor-Kultur.

In einer Zeit, in der man oft vergisst, welcher Wochentag ist, weil alles so gleich erscheint, erschien jeden Mittwoch eine wundervoll kreative Erinnerung an die Online-Chorprobe. Egal ob lustiger Theatersketch, musikalische Beiträge oder Vermarktung des Chors als Antistress-Möglichkeit oder Film, schon die Erinnerung an die Probe riss einen aus dem Coronatrott und motivierte abends alle wiederzusehen. Dies womöglich gedreht, mit spannenden Kopfbedeckungen oder auch mehr als nur die anderen Chormitglieder in Form von Familie und Freunden, die von der Webcam eingefangen wurde. Es wurde viel gelacht und natürlich auch gesungen, sodass man sich gleich weniger alleine und energiegeladener fühlte.

Und nun die freudige Nachricht zwar mit Abstand, aber wieder in Präsenz proben zu können!

Wir freuen uns alle riesig und sind gespannt was noch alles kommt, denn diese schwere Zeit hat unsere Gemeinschaft, Kreativität und unseren Zusammenhalt wenn nur gestärkt 😊

Neue Chor(proben)normalität

Wir sitzen mit viel, viel Abstand (mindestens 3 Meter) voneinander entfernt in der Kirche. Jeder hat sein eigenes Buch, die Chorleiterin steht am Ambo und alle 25 Minuten wird groß gelüftet. So sehen unsere Chorproben unter Coronabedingungen aus.

Klar ist das nicht ganz dasselbe wie früher. Man hört die anderen Sänger nicht besonders gut und die anderen Stimmen im anderen Kirchenschiff nur indirekt. Aber die Hauptsache ist doch, dass wir überhaupt wieder singen können! Singen stärkt ja immerhin auch das Immunsystem und das Gemeinschaftsgefühl. Beides Dinge, die wir alle gerade mehr brauchen denn je. Und das ein oder andere Lied, klingt in einem Kirchenraum doch sowieso viel besser als in einem Gemeindesaal. Wenn etwa das Taizé-Lied „Bless the Lord my soul“ erklingt und ich die Augen schließe, dann kann ich alles andere vergessen. Dann gibt es nur Gott und uns.

Social Distance Singing

SHUTDOWN

Nix geht.

Zuhause bleiben, niemanden treffen, Homeoffice, Homeschooling, Maskenpflicht überall, keine Gottesdienste, Singen verboten und Chorproben sind schon gar nicht drin. Ein paar Wochen ohne Chor haben wir durchgehalten. Aber seit Ende April treffen wir uns trotzdem jede Woche zum Singen – via Videochat.

Wie das geht? Im Grunde ganz einfach: Alle Sänger haben ein Liederbuch mit nach Hause bekommen. Jede Woche gibt es dann den Link zum Gruppenchat und alle schalten dann zur gewohnten Zeit ihre Mikros und Webcams ein. Und schon geht es los. Ja, klar einige Schwierigkeit gibt es dabei schon. Es klappt zum Beispiel nicht, dass man alle Chorsänger hören kann, während man singt – wegen der Verzögerungen durch die Internetübertragung klingt das nämlich ganz grässlich, wenn man es versucht. Stattdessen spielt oder singt jemand die Hauptstimme und alle singen vor stummgeschalteten Mikros mit. Das tut dem Spaß keinen Abbruch und es ist allemal besser als sich gar nicht zu sehen und gar nicht zu singen. Zuerst haben wir uns nur getraut bekannte Stücke zu singen. Mittlerweile lernen wir auch neue Lieder. Und die Chorleiterin ist optimistisch: „Ich sehe schon, wir werden hier noch viele schöne, neue Projekte machen.“